Unsere Erznarren

Dr. Franz Josef Vollherbst 

Dr. Franz-Josef Vollherbst trat als Oberzunftmeister ab 2003 in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters. Schon zuvor war er als Chronist in die Führung der Zunft eingebunden. Bereits in sehr jungen Jahren war Franz Josef auf der Bühne der Zunftbälle als Franz gemeinsam mit seinem Partner Fritz ein Aktivposten. Seiner grenzenlosen Kreativität verdankt die Zunft u.a. die Neugestaltung der Plakette, zwei Fasnetspiele oder den Sternmarsch am Fasnetsundig mit anschließender Zeremonie. Am Schmutzige Dunschdig und am Fasnetzischdig ist er auf dem Brunnen in seinem Element.

Richard Wagner 

Richard Wagner ist aus der Endinger Narrenzunft nicht wegzudenken. Wenn er eine seiner zahlreichen Anekdoten erzählt, gewürzt mit dem ihm eigenen Humor, hören ihm auch heute noch Alt und Jung aufmerksam zu. Er war Oberjokili, Zunftsäckel -sowie Zeremonienmeister und hat speziell in der letztgenannten Funktion, nachdem die Führungsriege um Franz Vollherbst kürzertrat, für einen reibungslosen Übergang und Kontinuität gesorgt.

Fritz Wagner 

Fritz Wagner gilt in der Zunft seit jeher als absoluter Fachmann für kreative Kostüme, Bühnenauftritte, Dekorationen oder anspruchsvolle technische Lösungen. Bei all dem ist unserem Fritz, der nicht nur in der Narrenzunft als Inbegriff für Verlässlichkeit gilt, 100-prozentige Genauigkeit äußerst wichtig. Schon früh übernahm Fritz die Verantwortung für die Saalfasnet. Seine Bühnenauftritte bei „Fritz und Franz“ und auch bei den Zumpftsingern sind bleibend.

Walter Ermisch (*1932 †2013)

Walter Ermisch wurde in Bukarest geboren. Dies ändert jedoch rein gar nichts an der Tatsache, dass er zu 100 Prozent Endinger und als solcher jahrelang Zeremonienmeister der Endinger Narrenzunft war. Ohne ihn wäre der Aufschwung in der Saalfasnet der Zunft in den 1960er und 70er Jahren nicht denkbar gewesen. Er war ihr Organisator und in allen Bereichen zur Stelle, wenn Not am Mann war. Auch nachdem er sein Amt in jüngere Hände gegeben hatte, war er mit seiner ruhigen, ausgleichenden Art ein wichtiger Ratgeber.

Gerold Schaeffert (*1938 †2000)

Gerold Schaeffert war als erster Gewandmeister prägend für das heutige Erscheinungsbild des Jokilis. Mit der Abnahme der Jokili, als Voraussetzung für das Tragen der Zunftspange, gelang es ihm die festgeschriebenen Merkmale des Jokili durchzusetzen. Gerold war als Schnitzer darüber hinaus Schöpfer der Narrenfiguren des Galli und des Diälfraili, der Räbwieber sowie des Zunftgewands und Neugestalter des Stadttiers. Er war jahrelang Jokilivater und bei den Zeremonien auf dem Brunnen Nachfolger von Eugen Löffler.

Dr. Wilhelm Stumpf (*1916 †2009)

Dr. Wilhelm Stumpf, Arzt im Beruf, übernahm 1956 in einer unruhigen Phase das Amt des Oberzunftmeisters, nachdem in der Nachfolge von Franz A. Vollherbst einige Wechsel in der Führungsmannschaft erfolgt waren. Ihm gelang es für Ausgleich zu sorgen und die Zunft wieder zu einer Einheit zusammen zu führen. Bis ins hohe Alter blieb er der Zunft eng verbunden.

Franz Vollherbst (*1925 †1998)

Franz Vollherbst schuf als Oberzunftmeister von 1963 bis 1983 die Grundlagen für die Endinger Fasnet, wie wir sie heute feiern. So gab Franz Vollherbst den Anstoß für die Gründung der Narrennester. Er war ein glänzender Redner und genialer Musikant. Nicht zuletzt verdanken wir ihm zahlreiche Fasnetslieder, wie etwa „Dü kannsch mi gärn ha“ oder „Mir sähne uns alli mol wieder“. Unter seiner Regie als Oberzunftmeister wurde 1973 das Königschaffhauser Tor zur Zunftstube umgebaut.

Alfred Herr (*1887 †1989)

Alfred Herr war Bürgermeister von Endigen ab 1948 und als solcher ein großer Unterstützer des Endinger Vereinslebens, insbesondere der Fasnet. Gerade nach dem 2. Weltkrieg war er als großer Förderer extrem wichtig für die Endinger Narrenzunft. Alfred Herr beschränkte seine Tätigkeit im Zunftrat jedoch nicht nur auf die Rolle des Bürgermeisters. Als waschechter Fasnetsnarr war er steter Ideengeber für zahlreiche närrische Aktivitäten.

Eugen Löffler (*1903 †1982)

Mit Eugen Löffler verbinden alle, die ihn kannten, seine unvergesslichen Auftritte bei den Zeremonien auf dem Brunnen, sowohl am Schmutzige Dunschdig als auch am Fasnetzischdig. Seine Nachfolger bei den Brunnenzeremonien haben viele seiner Texte und die Art sie vorzutragen übernommen. Genauso prägend war seine Rolle als Galli bei Zunftbällen oder Fasnetspielen. Die Larve des Galli, wie sie heute bei Umzügen getragen wird, wurde nach seinen Gesichtszügen entworfen.

Franz A. Vollherbst (*1888 †1962)

Wie kaum ein Anderer prägte Franz A. Vollherbst unser Brauchtum. Als die organisierte Fasnet nach dem 1. Weltkrieg in Endingen daniederlag, hauchte er ihr durch die Wiedergründung der Narrenzunft im Jahr 1929 neues Leben ein. Er übernahm das Amt des Oberzunftmeisters und sorgte gemeinsam mit dem Zunftrat dafür, dass der Jokili wieder in den Mittelpunkt der Endinger Fasnet rückte. Bis in die 50er Jahre stand er an der Spitze der Endinger Fasnet. Noch heute singen wir die Fasnetslieder, die er getextet und teilweise auch vertont hat.

Erich W. Löffler (*1949 †2003)

Erich W. Löffler wird in der Zunft auch heute noch, wenn von ihm die Rede ist, liebevoll „Ike“ genannt. Dabei weiß niemand genau, wie er überhaupt zu diesem „Übernamen“ kam. Erich übernahm 1983 das Amt des Oberzunftmeisters, nachdem er zuvor schon in jungen Jahren zum Chronisten der Zunft gewählt wurde. Bis zu seinem tragischen und viel zu frühen Tod im Jahr 2003 führte er die Zunft umsichtig in seiner stets auf Ausgleich bedachten Art. Auch wenn „Ike“ nie offiziell zum Erznarren ernannt wurde, hat er es ohne Zweifel verdient in diesem Kreis genannt zu werden.