Fasnetsfraid – unsere Gäste

Narrenzunft Eintracht Bräunlingen (Baar)

Die „Brilinger Fasnet“ zählt zu den alten, traditionsreichen Fastnachten der Baar. Erste bekannte Erwähnungen reichen ins 17. Jahrhundert zurück.
Die Bräunlinger Straßenfasnet beginnt mit dem Hexenlaufen der Kinder an Maria Lichtmess, einem Brauch, der mit dem auch in Endingen bekannten „Häxlismache“ verwandt ist. Eine weitere Besonderheit stellt die Bräunlinger Schauspielfasnet dar. Alljährlich präsentieren die Bräunlinger Narren am Fastnachtsmontag ein aufwendiges Narrenspiel.
Die Narrenzunft Eintracht Bräunlingen wurde bereits im Jahre 1890 gegründet und ist seit dieser Zeit wichtiger Träger der örtlichen Fastnacht. Zentrale Figur der Bräunlinger Fasnet ist der Stadthansel, ein Weißnarr mit kunstvoll bemaltem Leinenhäs.
Neben dem Hansel gibt es in Bräunlingen die Gruppe der Urhexen. Als Einzelfigur tritt der Stadtbock hinzu, die Nachbildung eines Ziegenbocks, der von einem Bockreiter im Hanselhäs geritten wird. Der Reiter trägt keine Holzlarve. Er ist geschminkt.

Narrenzunft Fridingen (Donau)

Die Fridinger Fasnet gehört zu den traditionsreichen und bedeutenden Fastnachten an der jungen Donau. Ihre Hauptfigur, einfach „Narr“ genannt, trägt ein grobes Leinengewand, auf dem viele farbige Blätzli aufgenäht sind. Auf dem Rücken des Narrenkleids befindet sich als besonderes Merkmal ein für den jeweiligen Träger charakteristisches Symbol sowie das Entstehungsjahr. Die Glattlarve des Fridinger Narren zeigt ein bärtiges Männergesicht.
Die Narren laufen während der Umzüge an einem Narrenseil. Sie ziehen hierbei einen am Ende des Seils ange-brachten Pflug, der von einem bäuerlichen Pflug-heber geführt wird. Zudem sind vermummte Alt-Weiber-Gestalten ein Teil der Fridinger Fasnet. Sie tragen einen alten Vorhangstoff vor dem Gesicht und eine Ofengabel oder alte Ackergeräte mit sich. Sie sind es, die in der Nacht zum Fasnet-Montag lärmend durch die Stadt ziehen und die Fasnet „suchen“.

Narrenzunft Wilflingen (Neckar-Alb)

Die Wilflinger Fasnet besitzt eine Reihe traditionsreicher Narrenfiguren. An erster Stelle ist der prächtige, barocke Schellnarr zu nennen. Er trägt ein fleckenbesetztes Narren-kleid und einen reichverzierten Spitzhut. Seinen mächtigen Schellengurt mit offenen Glocken trägt er quer um den Leib gebunden, wie es sonst nur in Tirol üblich ist. Dort wird auch sein Ursprung vermutet.
Neben dem feinen Schellnarren zeigt die Wilflinger Fasnet auch eher bäuerliche Elemente. Da ist zum einen der Teufel mit seiner schwarzen, hörnerbesetzten Larve und seinem zottelgewand. Zum anderen die Einzelfigur des Strohbären, eine in ungedroschenes, langhalmiges Stroh gehüllte Narrenfigur.
Komplettiert wird die Wilflinger Narrenschar durch den Clon. Er trägt ein weites, einteiliges Narrengewandaus buntem Stoff, einem klassischen Bajass gleich. Nur verfügt er nicht über dessen typische Spitzgugel, sondern ein samtenes, großes Larventuch, das seine Glattlarve einfasst.

Freie Narrenzunft Wolfach (Schwarzwald)

Die alte Narrenstadt Wolfach ist durch ihr vielfältiges und facettenreiches Fastnachts-brauchtum bekannt. Dabei ist eine Fülle unterschiedlichster Umzüge sowie eine lebendige, traditionsreiche Schauspielfasnet hervorzuheben. Träger der Wolfacher Fasnet ist die Freie Narrenzunft, die nicht im Vereinsregister eingetragen ist und auch keine Mitgliedsbeiträge kennt. In Wolfach hat sich eine Vielzahl unterschiedlichster Narren-figuren herausgebildet.
Zunächst ist die Gruppe der Hanselfiguren zu nennen. Sie dominiert in ihrer Formen- und Farbenvielfalt das bunte Bild der Wolfacher Narrenschar.
Neben Schellen- und Streifenhansel gehören hierzu der Nussschalenhansel, der weiße Mehlwurmhansel sowie Spättle- und Röslehansel. Letzterer trägt eine Holzmaske mit aufgemalter Rose. Zu den freundlichen Hanselfiguren gesellt sich die alte Rungunkel, eine Alt-Weiber-Figur, die an das alte Wolfacher Fasnetsingspiel „Die Weiber-mühle von Tripstrill“ erinnert.
Neben den Gruppenmasken gibt es zahlreiche Einzelfiguren, wie beispielsweise den Gullerreiter, ein auf einem Hahn reitenden Streifenhansel.

Narrenzunft Schömberg (Neckar-Alb)

Die beiden Hauptfiguren der farben-prächtigen Schömberger Fasnet sind das Fransenkleidle und der Fuchswadel. Das Gewand des Fransenkleidle besteht aus Samt, auf dem unzählige Meter von Wollfransen aufgenäht sind. Über seiner Glattlarve trägt der Narr einen prachtvollen, mit bunten Wollbollen besetzten Hut, an dem drei Bündel aus Hahnenfedern angebracht sind. Eine dem Fransenkleidle verwandte Figur ist das Blätzle. Das Gewand des Blätzle besteht aus Leinen, auf das viele bunte Blätzle aufgenäht sind. Die Fasnet in Schömberg weist auch eine Reihe Einzelfiguren auf. Aus dieser Gruppe stechen die Husaren und der Halbschwarze hervor. Letzterer trägt ein in schwarz und weiß geteiltes Häs und eine Larve, eine Seite in schwarz, die andere in hell.
Weithin bekannt ist die Schömberger Fasnet auch durch die Polonaise, mundartlich „dr Bolones“. Hierbei handelt es sich um einen Formationstanz nach traditionellen Regeln, bei dem die Schömberger Narren besonders zur Geltung kommen. Diesen werden die Schömberger Narren auch am Narrentreffen in Endingen am Sonntag Vormittag zur Schau stellen.
Die Narrenzunft Schömberg, kennt keine klassischen Mitglieder, sondern jeder, der bei der jährlichen Haussammlung mindestens einen Euro Mitgliedsbeitrag zahlt, ist für ein Jahr Mitglied.